Mittelschüler erkunden japanische Tradition
Im Dezember nahmen Mittelschüler in Gaimersheim an einem besonderen Workshop teil. Auf den Spuren von japanischer Dicht- und Faltkunst waren sie zusammen mit Ingo Cesaro unterwegs, der in einem Tagesseminar einen Einblick in japanische Traditionen bot. Die Schüler lernten das Dichten von Haiku, übten sich im Bleisatz und druckten die Texte selbst mit einer Handpresse und erstellten so ihren eigenen Kalender. Nebenbei erfuhren sie, dass in Japan die Schüler ab der ersten Klasse das Schreiben von Haiku lernen. Sogar der Kaiser beginnt seine jährliche Ansprache mit einem solchen Dreizeiler - und beendet die Rede mit einem einzigen ...
Wort, einer Vorgabe, die seine dichtkunstbegeisterten "Untertanen" als Jahresthema in eigenen Haiku aufgreifen. Diese wiederum senden sie an den kaiserlichen Palast, ein Gremium wählt einen Gewinnertext aus und mit diesem Haiku eröffnet der Kaiser seine nächste Ansprache. So etwas könnten Merkel oder Steinmeier auch mal machen. Und wenn das mit dem Haiku nicht klappt, gibts ja noch den Limerick oder den Schüttelreim.
Nun, Ingo Cesaro kann zu allem Themen herrliche Haiku dichten. Wie wäre es z. B. mit Eine schöne Leich'? Das sind die kürzesten Krimis der Welt, hier dreht sich alles um Mord und Totschlag, um Verbrechen und Vertuschen. Da fließen Blut und Tränen, mal politisch, mal satirisch, alles zwischen fünf und sieben Silben. Ein spitzfindiger Krimi-Genuss!